Eine Bühnenpremiere lässt aufhorchen

Bild WT 20180416Bericht von Sandra Becker aus dem Weilburger Tageblatt vom 16. April 2018

KONZERT Musikverein Obertiefenbach bereitet seinen Zuhörern viel Vergnügen mit dem Frühlingskonzert

Das Frühlingskonzert des Musikvereins Obertiefenbach am Samstag hat eine große Überraschung bereitgehalten: Das neu gegründete Jugendorchester feierte Premiere. Da staunten die Gäste im fast ausverkauften Bürgerhaus nicht schlecht, als Moderator Kai Müller zum Auftakt des Frühlingskonzertes den ersten offiziellen Auftritt des erst im September gegründeten Jugendorchesters ankündigte.

Was mit einem musikalischen Nachmittag während der Ferienspiele begann, hat sich binnen eines halben Jahres zu einem Ensemble junger Musikerentwickelt, die unter der musikalischen Leitung von Laura Freimuth bereits mit einem spektakulären Repertoire aufwarten können. Unterstützung erfahren sie in den Proben durch einige ihrer erfahrenen Kollegen, die aber allesamt ein neues Instrument erlernen. Somit sind gleiche Bedingungen für alle geschaffen. Zum Bühnendebüt hatte das Jugendorchester „Little Voyage“ von Brian Connery, „Simple Gifts a Rockin’“ von Bob Lowden, aus dem Musical „Tarzan“ „You’ll be in my Heart“ und „Land of the Pharaohs“ von Kees Vlak mitgebracht und setzte mit „Pirates of the Caribbean“ aus dem gleichnamigen Film den Höhepunkt des überaus beeindruckenden ersten Ausfluges auf die große Bühne. Erst nach der Zugabe „With Eyes of Fire“ von Donald Josuweit ließ das überwältigte Publikum den Nachwuchs Platz machen für die „großen“ Kollegen. Ebenfalls unter der Leitung von Laura Freimuth eroberte das Orchester die Bühne und stimmte mit „Fanatic Winds“ von Thomas Dossauf einen unterhaltsamen Abend ein. Zuerst ging die Reise von Lanzarote mit „Montanas del Fuego“ von Markus Götz bis nach Tasmanien und dem Seefahrer „Abel Tasman“ von Alexander Pfluger.

Bläser interpretieren Gassenhauer genauso eingängig wie die Klassiker von Ernst Mosch

Danach erinnerten die Musiker an die „Gassenhauer“ der 80er Jahre mit den hervorragend interpretierten Titelmelodien von „Miami Vice“, dem „A-Team“ und der „Muppet Show“, um im Anschluss mit der Musikikone Nena zusammen „Irgendwie Irgendwo Irgendwann“ den „Leuchtturm“ emporzusteigen, um den „99 Luftballons“ hinterher zu blicken und sich zu fragen, ob das alles „Nur geträumt“ ist. Bei dem flotten Medley der „Comedian Harmonists“ nach Vlad Kabec, zeigte das Blasorchester sein schier unerschöpfliches Potenzial auf hohem Niveau. Natürlich hatten die Musiker auch etwas für die Freunde der klassischen Blasmusik im Gepäck und sorgten mit Ernst Moschs „Egerländer Liederkranz“ für Stimmung im Saal. Pfiffig ging es weiter mit dem „Colonel Bogey March“. Dessen Melodie, die untrennbar verbunden ist mit der Werbung für einen Magenbitter, stammt aus dem Film „Die Brücke am Kwai“ und sollte den Schlusspunkt unter dieses großartige Konzert setzen. Aber das Publikum wollte sein Orchester nicht gehen lassen und forderte mit großem Applaus eine Zugabe. Und so verabschiedeten sich die Musiker erst mit einem brillanten Medley und einer Hommage an Udo Jürgens.

Konzertbericht des Weilburger Tageblatt vom 16.04.2018 als pdf-Datei

 

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